Bioraffinerie

In Erwartung einer weiter wachsenden globalen Bevölkerungsentwicklung, einhergehend mit dem steigenden Verbrauch fossiler Rohstoffe und der wissenschaftlich belegten Erkenntnis auf deren Endlichkeit, einhergehend mit stetig fortschreitendem Klimawandel, steht die internationale Staatengemeinschaft vor der Herausforderung des nachhaltigen Umgangs mit vorhandenen Ressourcen bei gleichzeitiger Verringerung klimaschädlicher Treibhausgase.

Neben der Nutzung von Wind und Sonne zur Energieversorgung werden Bioraffinerie-Konzepte für die zukünftige Bioökonomie bei der Verwertung biogener Roh- und Reststoffe eine wichtige Rolle spielen, da sie eine weitgehend abfallfreie Biomassenutzung zur energetischen und stofflichen Nutzung von Biomasse als zentralen Elementen einer biobasierten Energie-Wirtschaft eröffnen.

Bioraffinerie-Konzepte, welche neben der Produktion von Biogas als Energieträger andere werthaltige Produkte erzeugen, werden in der „Roadmap Bioraffinerien“ der Bundesregierung als „Biogas- Bioraffinerie“ bezeichnet, wobei konventionelle Biogas-Konzepte in denen außer Energie lediglich Dünger für die Landwirtschaft produziert werden kann, nicht in diese Kategorie einzuordnen sind.

Biogas-Bioraffinerie

> Die Verfahrenskette der Bioraffinerie besteht im Wesentlichen aus Anlagenkomponenten zur Vorbehandlung und Aufbereitung der Biomasse sowie zur Auftrennung der Biomassekomponenten (Primärraffination) und nachfolgenden Konversions- und Veredelungsschritten (Sekundärraffination) <

Eindeutig entsprechen GMS-alpha-Anlagen dieser Definition!

Der Bioraffineriepfad stellt sich nach der anaeroben Prozessstufe und Absonderung des Produktes Biogas in diesem Verfahren wie folgt dar:

Komplex F – mechanische Reststoffverwertung
Die im anaeroben Vergärungsprozess anfallenden Reststoffe werden in feste und flüssige Phasen separiert. Die Feststoffe werden getrocknet, mit Ammoniumsulfat angereichert, pelletiert, abgesackt und als hochwertiger Pflanzen / Gartendünger angeboten.

Komplex E – thermisches Stofftrennverfahren
Dem separierte Zentrat wird in sogenannten Strippkolonnen mittels Stripp- Dampf, welcher aus der Abwärme des BHKW der Anlage produziert wird, Ammonium-Stickstoff entzogen. Das Wasserdampf-Ammoniakgemisch kondensiert und es entsteht eine 25%ige Ammoniaklösung, auch Salmiakgeist genannt.

Ammoniak ist eine weltweit gebräuchliche Grundchemikalie, die in großen Mengen zur Abgasreinigung in Kraftwerken zum Einsatz kommt, wegen seiner Fett lösenden Wirkung als Haushalts-/Industriereiniger und sogar als Lebensmittelzusatzstoff Verwendung findet.

Das vom Stickstoff befreite Zentrat wird als Rezyklat dem Fermentationsprozess im „Kreislauf“ wieder zugeführt.

Das GMS-alpha Biogas-Bioraffinerie-Konzept nutzt die Reststoffe aus dem Prozess effizient zur Wertschöpfung und vermeidet dadurch Abfall und Nährstoffüberschüsse!